Es war ziemlich genau vor einem Jahr, als ich eine Kurzreise nach Kappadokien machte. Ich flog von der Schweiz nach Antalya. Von dort aus ging es mit dem Bus über den Alacabel Pass (1825 m.ü.M.) nach Konya. In dieser Stadt besuchte ich das ehemalige Mevlana Kloster der Sufis und tanzenden Derwische. Heute ist es ein Museum und ein Wallfahrtsort der frommen Muslime.
Weiter ging die Fahrt bis Nevsehir, wo ich die nächsten Tage wohnte.
In den folgenden Tagen unternahm ich Ausflüge zu Fuss und mit dem Auto in der näheren Umgebung. Mich faszinierten dabei vor allem die verschiedenen Tuffsteinformationen.
Anatolien war ursprünglich von Seenplatten und Sumpflandschaften geprägt. Als sich dann das Taurusgebirge im Süden weiter erhob, wurden grosse Mengen von Lava an die Erdoberfläche gestossen, so entstand die Vulkanlandschaft Kappadokien.
Einige der Tuffsteinhöhlen sind auch heute noch bewohnt. Zudem gibt es ganze unterirdische Dörfer zu bestaunen.
Ortahisar ist ein typisches Städtchen. Der Burgfelsen ist mit Höhlen und Gängen durchzogen, wo sich die Menschen früher vor Angreifern schützen konnten.
Ich hatte die Gelegenheit, diverse Handwerksbetriebe zu besuchen. Da wurde mir z.B. gezeigt, wie Teppiche aus Wolle, Baumwolle oder Seide geknüpft worden. Die Farben sind allesamt natürlichen Ursprungs. So wird unter anderem gelb aus Safran, grün aus den äusseren Schalen der Walnüsse oder rot aus Kaktusläusen gewonnen.
Mein absolutes Highlight war aber ganz klar die Ballonfahrt. Wie lange hatte ich mir das schon gewünscht und nun wurde es tatsächlich Realität...noch in der Dunkelheit wurde ich im Hotel abgeholt und an den Startplatz den Ballons gefahren. In der Dämmerung startete der Ballon dann langsam. Rund herum stieg ein Ballon nach dem Anderen in die Höhe...ein Spektakel der besonderen Art. Mir wurde gesagt, dass etwa 150 Ballons in der Luft seien. Unser Ballon fuhr mal höher, mal tiefer, so dass ich einerseits die Steinformationen, anderseits die anderen Ballons aus verschiedenen Perspektiven sehen konnte. Normalerweise könnte man auf dieser Ballonfahrt den Sonnenaufgang bewundern, doch das Wetter spielte nicht ganz mit... Die Landung war dann auch nochmals ganz speziell...der Pilot gab via Funk stets unseren Flugort bekannt. So konnte am Boden unser Fahrzeug mit Anhänger an die Position fahren, wo wir zu landen planten. Der Ballon landete dann direkt auf dem Fahrzeuganhänger. Eine Punktlandung, wie man so schön sagt....
Nach diesem Höhepunkt war meine Kurzreise schon beinahe zu Ende...es hiess, mit dem Bus wieder zurück nach Antalya zu fahren. Dort wollte ich mir noch den Düden Wasserfall aus der Nähe anschauen. Ich hatte diesen Wasserfall schon beim Anflug aus dem Flugzeug gesehen.
Danach schlenderte ich noch etwas am Hafen entlang und ein Besuch beim Markt durfte auch nicht fehlen...der Duft der verschiedenen Gewürze, die bunten Farben, die Lautstärke der Markschreier, das probieren der vielen Leckereien wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.
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